12. Manor-Kunstpreis Kanton Zürich 2021: Mathis Altmann

Foto: Lucie Stahl
Die Jury des 12. Manor-Kunstpreises des Kantons Zürich hat den Preis für das Jahr 2021 Mathis Altmann zuerkannt. Der 33-jährige überzeugt mit seinen durchdacht aufgebauten, apokalyptisch wirkenden Miniaturwelten.
Mathis Altmann vermischt in seinen Werken Elemente aus der Pop- und der Subkultur. Die Installationen spielen auf die Konsumgesellschaft und ihre übertriebenen Wohlstandsversprechen an. Kaltes Neonlicht verweist auf die Werbeindustrie, während Elemente von Puppenhäusern, Spielzeugfiguren und Modellbausätze von Häusern eine heile, fassadenhafte Welt andeuten. Die Assemblagen aus Fundstücken der Trash- und Heavy Metal-Kultur, aus Abfall und Industriematerialien lassen den schönen Schein unvermittelt in eine Dystopie umschlagen. Die Kunstwerke pendeln zwischen der Illusion einer glamourösen Welt und dem unumgänglichen Zerfall.
Der Preisträger wurde 1987 in München geboren und lebt und arbeitet in Zürich und Los Angeles. 2011 schloss er sein Bachelor-Studium in bildender Kunst an der ZHdK in Zürich ab. Sein Schaffen war in den letzten Jahren in verschiedenen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen. Mit dem Manor-Kunstpreis wird Mathis Altmann im Kunst Museum Winterthur die erste Museumsausstellung ausgerichtet. Verbunden damit ist auch die Herausgabe der ersten Publikation des Künstlers.
Der Manor-Kunstpreis wurde 1982 von Philippe Nordmann ins Leben gerufen, um jungen Kunstschaffenden eine Plattform zu bieten. Er wird von einer Fachjury jährlich in sechs Schweizer Städten verliehen, wobei sich Aarau, Basel, Biel, Chur, Genf, Lausanne, Luzern, Lugano, Schaffhausen, Sion, St. Gallen und Winterthur im Zweijahresrhythmus abwechseln.
Die Jury des Manor-Kunstpreises des Kantons Zürich bestand aus folgenden Personen: Ines Goldbach (Kunsthaus Baselland), Bob Gramsma (Künstler), Pierre-André Maus (Maus Frères SA), Chantal Prod’Hom (mudac Lausanne) und Nadine Wietlisbach (Fotomuseum Winterthur). Bisherige Preisträger waren: Britta Huttenlocher, Mario Sala, Andro Wekua, Fabian Marti, Alexandra Navratil, El Frauenfelder, Christoph Eisenring und Brigham Baker.