Dutch Mountains
Vom holländischen Flachland in die Alpen

Allaert van Everdingen, Berglandschaft mit Wanderern
Privatbesitz, Photo: Reto Pedrini, Zürich

Die Entdeckung der alpinen Bergwelt aus der niederländischen Bildtradition heraus steht erstmals im Zentrum einer umfangreichen Ausstellung. Den Auftakt dazu markiert die Künstlerfreundschaft zwischen dem Amsterdamer Jan Hackaert und dem Zürcher Conrad Meyer und der daraus resultierenden Erfassung der Alpen. Die Besucher erwartet ein eindrückliches Panorama der Gebirgsmalerei, die von Pieter Bruegel d.Ä. über Felix Meyer, Caspar Wolf bis zu Alexandre Calame reicht und druckgraphische Werke, topographische Zeichnungen und imposante Ölgemälde umfasst.

Ende des 16. Jahrhunderts griffen niederländische Maler ein zuvor kaum beachtetes Motiv auf: die hei-mische Landschaft. Damit revolutionierten sie die Malerei und schufen ein neues Bewusstsein für ihre Heimat, die niederländischen Hügel- und Flachlandschaften. Ihr Interesse an der realen Welt exportierten sie alsbald in die Ferne: Sogenannte «Bentvueghels», niederländische Künstler, die nach Rom zogen, begannen, mit ihren Ideallandschaften von südländischen Gebirgszügen den heimischen Markt mit exotischen Motiven zu versorgen, unter ihnen Jan Both (1618/1622 – 1652). Sein «nordisches» Pendant war Allaert van Everdingen (1621 – 1675), der skandinavische Landschaften mit spektakulären Wasserfällen und zerklüfteten Gebirgszügen ins holländische Bildrepertoire einbrachte.