Jutta Koether

12.9.2026 – 17.1.2027 | Villa Flora

Jutta Koether
Tout Court I, 2022
Courtesy of the artist and Galerie Buchholz

Jutta Koethers Schaffen sei ein grossangelegter Versuch, «eine Gegen-Geschichte zum Kanon der modernen Malerei zu entwerfen», kündigte das Museum Brandhorst in München die umfassende Einzelausstellung Tour de Madame an. In der Tat hat die 1958 in Köln geborene und heute zwischen New York und Berlin pendelnde Künstlerin die Kulturlandschaft seit den 1980er Jahren massgeblich geprägt, als Malerin, Performerin und Musikerin, aber auch als Redakteurin und Herausgeberin des Magazins SPEX und als Verfasserin unzähliger Rezensionen, unter anderem für die Zeitschrift Texte zur Kunst.

Ihr malerisches Schaffen setzt in den 1980er Jahren im Umfeld der neoexpressiven Kunst in Köln ein. Unter dem Schlagwort Der Hunger nach Bildern fand nach Jahren konzeptueller Kunst weltweit eine Rückbesinnung auf die Malerei statt unter Begriffen wie Neue Wilde Malerei oder Transavanguardia. Diese Bewegung war wie die Malerei insgesamt mehrheitlich von männlichen Kollegen geprägt, die das Klischee des Malers oft extensiv auslebten. Jutta Koether stellte diesem unmittelbaren heftigen Zugriff auf die Malerei ein vielschichtiges malerisches Werk entgegen: gestischer Pinselstrich und Darstellungen weiblicher Körper sowie die lyrische Aneignung von Poesie und Kunstgeschichte verbanden sich bei ihr mit populärkulturellen Elementen. Mit ihrem Umzug nach New York erweiterte sie diese um Motive der Punk- und Noise-Kultur. Damit stellte sie den männlich dominierten Kanon der Kunstgeschichte in Frage und griff Motive von Künstlerinnen auf.

Jutta Koethers Schaffen war in den vergangenen Jahren in zahlreichen Ausstellungen zu erleben, etwa 2007 in der Kunsthalle Bern, 2011 im Moderna Museet, Stockholm und 2018 im Museum Brandhorst in München. In der Villa Flora wird sich Jutta Koether der frühen französischen Moderne widmen, die ebendort nach der Jahrhundertwende von Hedy und Arthur Hahnloser geschätzt und gesammelt wurde.

Kuratiert von Konrad Bitterli

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Kunst Museum Winterthur
Villa Flora
Tösstalstrasse 44
8400 Winterthur

Route hierher

time-pos

Di bis So 10 – 17 Uhr
Mi 10 – 20 Uhr
Mo geschlossen

price-pos

Eintritt (Ausstellungen und Sammlungen aller Standorte):
CHF 26 / 19

Einzeleintritt (1 Standort):
CHF 18 / 15

Details