Jack Goldstein
Pictures, Sounds and Movies
24.1. – 31.5.2026 | Beim Stadthaus
Medienorientierung zur Ausstellung am Donnerstag, 22. Januar 2026, 11 Uhr (Bitte um Anmeldung) oder
individuelle Führung auf Anfrage
Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus
Museumstrasse 52
8400 Winterthur
Mit einer umfassenden Ausstellung würdigt das Kunst Museum Winterthur den visionären Künstler Jack Goldstein – eine Schlüsselfigur der Pictures Generation. Mit seinen Filmen, Gemälden und Soundarbeiten definierte Goldstein die Bild- und Klangwelten der Moderne radikal neu.
Jack Goldstein (1945–2003), in Montreal geboren und Absolvent des California Institute of the Arts (CalArts), gilt als Schlüsselfigur der Pictures Generation. Diese wandte sich in den 1970er Jahren von traditionellen Kunstformen ab und eignete sich Bilder aus Werbung, Fernsehen und Populärkultur an. Goldstein interessierte sich für die Objekthaftigkeit und Autonomie des Minimalismus sowie für die Stoffe unserer Kultur, die sich in der Pop Art finden. Zu Beginn seiner Karriere schuf er postminimalistische Skulpturen und Performances. Ab den frühen 1970er Jahren entstanden seine 16-mm-Filme, geprägt von formaler Strenge und technischer Perfektion. «Video interessiert mich nicht, weil es mir zu intim ist», meinte er – und engagierte Filmcrews, um seine Filme mit der Präzision eines Hollywood-Studios zu produzieren. The Jump (1978), in dem ein Turmspringer endlos in ein schwarzes Nichts springt, verkörpert Goldsteins existenzielle Bildtheorie in einem Moment zwischen Bewegung und Stillstand, Sichtbarkeit und Leere.
Mitte der 1970er Jahre begann Goldstein mit archaischen Geräuschen wie Explosionen, Gewittern oder Tierlauten zu arbeiten. Diese «Soundtracks ohne Film», die er im Soundstudio bearbeitet, um bei den Hörer:innen tiefsitzende Erinnerungen auszulösen, wurden zu konzeptuellen Klangkunstwerken. Ab etwa 1980 wandte er sich der Malerei zu. Seine fotorealistischen Gemälde kritisieren Autorschaft und Originalität, indem sie keinerlei Spur seiner Handschrift tragen. Sie basieren auf Reproduktionen aus Magazinen oder wissenschaftlichen Publikationen, die Assistenten in Airbrush-Technik nach präzisen Vorgaben ausführten. In den Serien zu Krieg, Natur und Technologie wird das Spektakel selbst zum Motiv. Goldstein betonte die theatralische Dimension des Bildes und reflektierte die Sehnsucht nach Intensität in einer von Medien bestimmten Welt. Sein Werk kreist um Vergänglichkeit, Unsichtbarkeit und die Mechanismen medialer Reproduktion – es fordert zur Reflexion unserer durch Bilder und Klänge konstruierten Wirklichkeit auf.
Gemeinsam mit dem MAMCO Genf und dank einer Dauerleihgabe der Kienzle Art Foundation sowie privater Leihgaben präsentiert das Kunst Museum Winterthur erstmals eine repräsentative Auswahl von Gemälden, Filmen und Soundarbeiten des Künstlers, der Bild, Ton und Spektakel der Postmoderne prägte.



