Zu Tisch mit Pieter Claesz
Stillleben im Fokus
14.11.2026 – 14.3.2027 | Reinhart am Stadtgarten
Der Tisch ist gedeckt, die Speisen sind angerichtet: knusprige Brötchen, frisch schimmernde Austern, gesalzene Fische und saftige Pasteten laden geradezu zum Essen ein. Die führende Figur in der Darstellung solch genussvoller Augenblicke im niederländischen Barock war Pieter Claesz (1597/1598–1660). Der in Flandern geborene und später in Haarlem tätige Künstler gilt als der innovativste Vertreter des Genres der monochromen «Banketjes». Diese farblich reduzierten Mahlzeitenstillleben machten Claesz zu seiner Zeit berühmt und wurden sein Markenzeichen. Oberflächen und Materialien von Textil, Geschirr und Speisen wie kunstvoll angeschnittene Zitronen sind derart differenziert gemalt, dass sie in ihren Einzelheiten natürlich, ja täuschend echt erscheinen und gleichsam zum Zugreifen auffordern.
Unter dem Titel Zu Tisch mit Pieter Claesz zeigt das Kunst Museum Winterthur in Kooperation mit der Kaiserschild-Stiftung, dem Kunsthistorischen Museum Wien und der Alten Galerie des Universalmuseums Joanneum in Graz eine konzise Kabinettausstellung. Im Fokus stehen exquisite Stillleben, die von den Essgewohnheiten und den Lebensumständen des aufstrebenden Bürgertums im sogenannten Goldenen Zeitalter der Niederlande erzählen. Doch nicht nur Schönheit, Pracht und Genuss werden verhandelt. Die Bilder sind auch moralische Botschafter. Sie künden von der Vergänglichkeit des Essens wie des Lebens; insbesondere in den Vanitas-Stillleben manifestiert sich die Flüchtigkeit und Endlichkeit alles Irdischen.
Ergänzt wird die Ausstellung durch hochauflösende Digitalisate dreier Stillleben von Claesz, die im Rahmen des Projekts Kaiserschild Art Defined entstanden und speziell für die Kunstvermittlung aufbereitet wurden. So lädt ein Multimedia-Tisch zu einer interaktiven Auseinandersetzung mit den Werken. Ausserdem begleiten Kurzfilme die Präsentation, die spannende Einblicke in die Gattung Stillleben und das Leben und Schaffen des Malers bieten.
Kuratiert von Andrea Lutz
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