Conrad Meyer
Pionier des Schweizer Barock

1.11.2025 – 1.2.2026 | Reinhart am Stadtgarten

Conrad Meyer
Blick auf Zürich von Hirslanden aus im Herbst
Privatbesitz

Medienorientierung zur Ausstellung am Donnerstag, 30. Oktober 2025, 11 Uhr (Bitte um Anmeldung) oder individuelle Führung auf Anfrage

Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten
Stadthausstrasse 6, 8400 Winterthur

Er gehörte zu den wichtigsten Figuren der Schweizer Kunst des 17. Jahrhunderts: der Zürcher Barockkünstler Conrad Meyer. In Fachkreisen längst bekannt, harrte sein Schaffen bis heute einer angemessenen Aufarbeitung. Nun ist er endlich in einer Museumsausstellung zu entdecken. Anlass dazu gibt die erste umfassende wissenschaftliche Publikation. Im Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten sind Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphiken zu sehen, vieles davon wird zum ersten Mal überhaupt öffentlich ausgestellt.

Conrad Meyer (1618–1689) leistete auf vielen Gebieten Wegweisendes – von der Landschaftsmalerei über die Zeichnung bis zur Druckgraphik. Sein Schaffen, seine Bildung, sein Netzwerk und sein Ansehen machten ihn zur dominanten Künstlerpersönlichkeit im Zürich des 17. Jahrhunderts. Heute weitgehend in Vergessenheit geraten, gilt es, diese prägende Figur wiederzuentdecken. Die Kabinett-Ausstellung im Reinhart am Stadtgarten bietet umfassenden Einblick in sein Schaffen und lädt dazu ein, sich auf die Spuren dieses Pioniers zu begeben.

Conrad Meyers Repertoire umfasste zahlreiche Gattungen und Techniken: Er malte unzählige Porträts und Landschaften, war ein eifriger Zeichner und ein versierter Kupferstecher. In seinen Zeichnungen zeigt sich sein geschickter Umgang mit verschiedensten Materialien: Neben Feder und Bleistift verwendete Meyer auch Aquarell und farbige Tusche, um seine Studien koloristisch auszuschmücken und ihnen mehr Naturtreue zu verleihen.

Insbesondere im Bereich der Landschaftsmalerei zeichnet sich Meyer aus. Entgegen den damals üblichen künstlerischen Traditionen in der Schweiz setzte er sich als einer der ersten mit der heimischen Landschaft auseinander. Er bereiste Gegenden vom Zürichsee bis in die Alpen, um vor Ort zu zeichnen und die Natur zu studieren. Damit gehört er zu den Pionieren der Schweizer Landschaftskunst, auf deren Basis später Künstler wie Alexandre Calame und Ferdinand Hodler ihre Kunst entwickeln konnten.

In der Ausstellung sind ausgewählte Ausschnitte aus seinem umfangreichen Schaffen exemplarisch zu entdecken, darunter Gemälde, Zeichnungen und Drucke sowie eines seiner Skizzenbücher. Ermöglicht wurde dies dank verschiedener institutioneller und privater Leihgaben, die nun in Winterthur versammelt werden. Anlass zur Ausstellung gibt die erste monografische Publikation zum Künstler, die kurz vor Ausstellungsbeginn im Schwabe-Verlag erscheinen wird. In ihr wird Conrad Meyers Œuvre erstmals umfassend betrachtet und gewürdigt.