Sung Tieu
One Thousand Times

16.9. – 19.11.2023 | Beim Stadthaus

Sung Tieu
Song for VEB Stern-Radio Berlin, 2021
Courtesy Galerie Sfeir-Semler
Foto: Jens Ziehe

Die Installationen der in Berlin lebenden Künstlerin Sung Tieu (*1987 in Hai Duong, Vietnam) behandeln Themen von Migration, Identität und Bürokratie. Ihr künstlerisches Schaffen nimmt seinen Ausgangspunkt in den Abkommen zur Anwerbung vietnamesischer Vertragsarbeiterinnen und -arbeiter in der ehemaligen DDR und deren Situation nach der Wiedervereinigung Deutschlands.

Infolge ihrer persönlichen Familiengeschichte begann sie sich mit den komplexen soziopolitischen Auswirkungen dieses Abkommens zu beschäftigen. Es überlagern sich darin Aspekte der Arbeit, der Regulierung von Wohnraum und die Kontrolle von privaten Sphären. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Plattenbausiedlung Gehrenseestrasse in Berlin, in der die Künstlerin einen Teil ihrer Kindheit verbracht hatte. Zu DDR-Zeiten war diese Plattenbausiedlung mit rund 1000 Wohnungen eines der grössten Wohnheime für vietnamesische Vertragsarbeiterinnen und -arbeiter. Seit 2003 steht der Komplex leer und wurde Jahre später an private Immobilienfirmen verkauft. Demnächst wird er abgerissen, um einem neuen Hof- und Hochhausquartier Platz zu machen.

Sung Tieu verschränkt biografische Erfahrungen mit den gesellschaftspolitischen und ökonomischen Entwicklungen, die sich in der Geschichte der Wohnsiedlung und ihren Bewohnenden spiegeln. Ihre künstlerische Recherche beruht auf systematischer Archivarbeit und verdichtet sich zu atmosphärischen Rauminstallationen aus Objekten, architektonischen Interventionen, Dokumenten, Zeichnungen, Videos und Sounds. Formal sind ihre Werke an der Ästhetik von Minimal Art und Konzeptkunst angelehnt. Dies scheint anfänglich im Widerspruch zum politisch-narrativen Ansatz der Künstlerin zu stehen, repräsentiert jedoch eine Form des kritischen Engagements, das den konventionellen Glauben an die Autonomie des Kunstschaffens und dessen Interpretation in Frage stellt.

Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Nürnberg. Gemeinsam erscheint im Snoeck Verlag eine Publikation, welche das umfassende Recherchematerial der Künstlerin in den Mittelpunkt stellt.

Kurator: Lynn Kost

14.04.2024
13:00 - 16:00
Workshop / Beim Stadthaus
Malen im Museum | Form und Farbe

Gemeinsam betrachten wir Bilder der Sammlung des Kunst Museum Winterthur, immer mit dem Fokus auf das jeweilige Thema. Durch das intensive Betrachten der Werke kommen wir zu einer ganz persönlichen Interpretation. Diese Inspiration setzen wir anschliessend im Atelier des Museums mit Pinsel, Farbe und Staffelei um. Es braucht keine künstlerischen oder gestalterischen Vorkenntnisse.

Malworkshop für Menschen ab 12 Jahren mit Maltherapeutin Seera Schauwecker.
Preis pro Workshop: CHF 50.– inkl. Museumseintritt,
Für Mitglieder und andere Gratisbesucherinnen und -besucher: CHF 32.–

Anmeldung:
farbzeitraum@gmail.com
www.farbzeitraum.com

 

16.04.2024
14:00 - 15:30
Workshop / Beim Stadthaus
Kunst küsst Worte wach

Kunstwerke berühren uns – mit den Methoden des kreativen Schreibens, assoziativ und achtsam, spüren wir dem nach.

«Kunst küsst Worte wach» verbindet individuelle Wahrnehmungsprozesse mit Emotionen und motiviert so zum Schreiben von Texten, Geschichten und Gedichten.

Anmeldung und weitere Infos: sabine.meisel@zettelwerk.ch

Mit freundlicher Unterstützung

Artikel aus dem Shop

location-pos

Kunst Museum Winterthur
Beim Stadthaus
8400 Winterthur
Route hierher

time-pos

Dienstag 10 – 20 Uhr
Mittwoch bis Sonntag 10 – 17 Uhr
Montag geschlossen

price-pos

CHF 19 / 16 (ermässigt)
Mit dem Ticket können Sie alle drei Standorte besuchen.

Details